Hallo meine Lieben aus Deutschland! Es gibt einiges
zu erzählen.
Ich fange einmal damit an, dass wir alle Versicherungskarten erneuern lassen
haben. Das waren etwa 25 Karten und hat umgerechnet 60 € gekostet. Wenn
alles glatt läuft, wird nächste Woche ein Angestellter dieser
Versicherungsmenschen zu uns nach Basco kommen und Fotos von den Kids machen,
die noch keine Krankenversicherung haben. Nun hat sich herausgestellt, dass wir
für Waisenkinder offenbar gar nichts bezahlen müssen. Jetzt wird das alles also
noch billiger als es sowieso schon war. Aber keine Sorge, die Spenden, die von
euch speziell für die Gesundheit der Kinder gedacht waren, werden auch nur
dafür ausgegeben.
Soweit ich mich erinnere, habe ich euch noch nicht von unserer Klinik in Basco erzählt. Die
ghanaische Bank Barclays hat dafür einiges gespendet. Allerdings wird an diesem
Gebäude schon seit 3 Jahren gebaut, weil nicht genug Geld dafür vorhanden war.
Bis vor einem Monat stand immer noch nur der Rohbau da. Aber zu Weihnachten hat
Basco einiges an Spenden bekommen. Da wir nicht mehr daran geglaubt haben, dass
wir die Klinik in diesem Jahr noch fertig sehen werden, freuen wir uns umso
mehr, dass jetzt wieder daran gearbeitet wird. In den letzten Wochen wurden die
Fenster und Türen fertig gemacht, Tore eingebaut und Fließen gelegt. Bis Ostern
soll alles fertig sein. Wir bleiben gespannt.
Zudem habe ich nun ein Regal für die Bibliothek in Auftrag gegeben. Mein Mentor
hat mir dabei geholfen und mir versichert er kenne einen guten Schreiner. :)
Ich möchte euch auch von einem Projekt des Freiwilligen Béla erzählen. Er
wohnt mit zwei anderen in Nankese, einem Nachbardorf, und unterrichtet ICT in
der Partnerschule Bascos „Victory Academy“. Diese Schule ist sehr arm
ausgerüstet. Außer Klassenräume und einem Office gibt es dort praktisch nichts.
Wie Andy muss Béla den Kindern das Wissen über Computer, Internet etc.
theoretisch beibringen. Da wahrscheinlich kaum eins der Kinder jemals einen
Computer gesehen hat, sind die Noten des letzten Terms auch entsprechend
schlecht: Der beste der ganzen Schule hat gerade mal ein Zehntel der Punkte erreicht.
Deshalb hat Béla es sich zum Ziel gemacht, dort ein Computerlab aufzubauen. Klar,
wir sind hier keine Entwicklungshelfer, aber Béla hat eben die finanziellen
Connections. Warum also nicht? Von unserem Mentor wird er gut unterstützt. Auch
wir aus Basco wollten ihm dabei helfen und haben mit ein paar anderen
Freiwilligen und zwei Arbeitern schon 300 Zementblöcke auf ghanaische Art
gepresst :-D
(An einem Tag war sogar noch Martin dabei und hat uns fleißig geholfen.)
Wenn die Sonne nicht gewesen wäre, wäre das eine leichte Arbeit gewesen ;-)
Auf jeden Fall braucht Béla aber wahrscheinlich insgesamt über 1000 Blöcke, was
eine Menge Zeit beansprucht, vor allem wenn wir eigentlich nur am Wochenende
Zeit haben.
Deshalb hat er soweit ich weiß inzwischen ein paar Arbeiter angeheuert.


Schließlich und endlich noch folgendes: Wenn die Schüler die JHS (Junior High
School) in Basco abgeschlossen haben, geht es weiter auf die SHS (Senior High
School). Allerdings werden Ghanaer bildungtechnisch nicht sonderlich gut von dem Staat unterstützt. Auf einer SHS müssen dann auch die Waisen
Schulgeld bezahlen. Das ist der Grund, warum einige Waisen immer noch in Basco
sind, obwohl sie eigentlich schon fertig mit der JHS sind. Sie warten betend
darauf, dass sie irgendwann genug Geld zusammenkratzen können um
weiterzulernen. Der Referent hilft ihnen dabei, aber leider kann er von den
Spenden nicht das ganze Schulgeld für jeden aufbringen. Das sind rund
600 Cedi (200 €) pro Term (3 Monate).
Da ist William. Ein intelligenter junger Mann, der seit letztem Jahr fertig mit
der JHS ist und uns anfangs erzählt hat, er würde am 15. Oktober zur
weiterführenden Schule gehen. Schade, dachten wir. Er wuchs uns schnell nämlich
ziemlich schnell ans Herz. Allerdings ging er am 15. nicht zur Schule. Immer
wieder sagte er: „nächste Woche gehe ich zur Schule.“ Nichts da.. Er durfte
nicht. Immer fehlte es am Geld. Aber die Hoffnung hat er nie aufgegeben. Die Traurigkeit haben wir trotzdem immer in seinen Blicken gesehen.
Jetzt, nach der Weihnachtszeit, konnte der Referent einiges übernehmen, aber es
reichte trotzdem noch nicht ganz. Worauf ich hinaus will ist, dass wir ihm
unter die Arme greifen und ihn mit den Spenden unterstützen wollen. Insgesamt
haben wir ihm für das restliche Schulgeld und einigen Sachen, wie Matratze,
Klamotten …, rund 400 Cedi gegeben.
Auf die gleiche Schule („Sutesco“ in Suhum, ich habe einst ein paar Fotos von
meiner kleinen Besichtigung hochgeladen) geht Francis. Er ist im zweiten von
drei Schuljahren und durfte im letzten Term teils die Endexamen nicht
mitschreiben, weil er das Schulgeld noch nicht ganz bezahlen konnte. Und das
ist natürlich nicht gut, weil es sich auf den Schnitt auswirken wird. Für
diesen Term hat er es geschafft noch etwas Geld von seiner Großmutter und dem
Referent zu bekommen. Bei den letzten 250 Cedi haben wir ihm nun auch ausgeholfen.
Alles schön und gut, aber leider wird das Glück nicht lang halten, da nach
Ostern der nächste Term beginnt. Wir werden auf jeden Fall versuchen, die beiden so weit wie möglich zu unterstützen. Auch wenn es erstmal nur zwei sind. Es warten noch vier weitere Schüler in Basco.
Warum ich das euch alles erzähle? Einfach damit ihr wisst, wohin ein Teil eures Geldes fließt und weil somit vielleicht auch ein paar von euch das Bedürfnis verspüren diese Schüler zu unterstützen.
Wer spenden will, kann bei dem Post "Aktuelles in Basco" meine Kontodaten nachlesen.
Liebe Grüße
Franzi!