Freitag, 25. April 2014

Western Region

Es tut mir leid, dass ich mich jetzt schon so lange nicht mehr gemeldet habe. Aber es gab immer irgendeinen Grund nicht ins Internetcafé zu gehen ;-)

Jetzt habe ich einiges aufzuholen. Und ich werde mit unserem einwöchigen Ausflug in den Westen vom 17. bis zum 24. März starten.
Um diese Zeit war Elly, Janins Freundin, zu Besuch. Also waren am Start: Janin, Elly und ich.
Unsere erste Station war Cape Coast. Leider entschieden wir uns für die etwas besser geteerte Straße, wofür wir in Accra umstiegen. Dort mussten wir zweieinhalb Stunden warten bis unser Tro voll war und losfuhr. Das ist mir noch nicht oft passiert, kann aber ab und zu vorkommen – vor allem bei längeren Strecken. Das lies uns unsere Laune aber nicht verderben.
Leider war es trotzdem schon zu spät für einen Besuch im Castle.
Am nächsten Tag zog es uns als erstes in den Kakumpark. Da ich den Canopy Walkway schon gemacht hatte, wollte ich eigentlich warten. Aber unser Führer hat mich trotzdem nochmal rüberlaufen lassen, was wahrscheinlich auch daran lag, dass wir um diese Zeit komischerweise noch die einzigen Besucher waren.

Die zwei Verrückten ^^
Danach machten wir noch die Tour, bei dem wir durch den Wald laufen und der Führer uns sämtliche verschiedene Bäume zeigt, mit dessen Wurzeln oder Blättern man lauter Krankheiten heilen kann. So lernten wir zum Beispiel auch, wie man sich verhält wenn man von einer Schlange gebissen wird: bestimmte Blätter mit Knoblauch kauen, hinsetzen, den Biss aufschneiden und Blut mit Gift raussaugen (lassen) und ausspucken ;-) Jetzt kann nix mehr schiefgehen. Jetzt müsste man nur noch die Pflanzen auseinanderhalten können.

Bamboooo
Auf dem Rückweg machten wir bei einem Hotel halt, dessen Anlage bei bzw. auf einem See gebaut ist und Krokodile beherbergt. Das mussten wir uns natürlich ansehen.


Kroko :O
 Zurück in Cape Coast besuchten Elly und Janin noch schnell das Castle und dann gings ab Richtung Westen.
Wir wollten nach Busua, ein schönes Dorf am Strand. Spät abends kamen wir an und quartierten uns bei Peter’s Place ein, ein Guesthouse 20 Meter vom Meer.
Das Kaff ist im Vergleich zu anderen Orten Ghanas recht touristisch angelegt. Hier gibt es den Pancakeman, den Juiceman und so weiter ;-)
An diesem Abend gönnte ich mir meinen ersten Hummer. Richtig geil.
Am nächsten Tag machten wir eine kleine Wanderung an dem sagenhaften Strand entlang zum 2 Kilometer entfernten Butre. 



Busuas Strand von oben
noch ein kleiner Abstecher in den Busch
Eine kleine Kanutour auf dem Fluss, der ins Meer mündet. Da soll's auch Krokodile geben, haben aber leider keine gesehen.
Am Tag darauf ging es für uns weiter zum sogenannten Frenchman. Der nennt sich so, weil er von der Elfenbeinküste kommt und auch ziemlich nah an deren Grenze Unterkünfte anbietet. Es ist ein schön abgelegenes Örtchen, ganz in der der Nähe des Ankasa Forests, den wir auch besuchen wollten.
Paul, der Frenchman, ist ein überaus gastfreundlicher Mensch. Wir bekamen saumäßig leckeres Essen, bei dem er für Elly sogar extra tomatenfreie Saucen zubereitet hat.
Alles in allem hat er kaum was dafür verlangt. Und quatschen konnte man mit ihm auch.
Der Ankasa Wald war auch ein schöner Ausflug. Wenn wir den Führer etwas fragten, hat er kaum aufhören wollen es zu erklären.


Ein kleiner See in der Nähe des Frenchmans
Ankasa
Und da solls auch Krokodile geben ^^
Das ist Dschungel.
Einen Affen haben wir sogar auch gesehen.
Und solche Viecher sieht man in Ghana ständig.
Nur die Waldelefanten, Antilopen und Leoparden blieben scheu.
Nach all dem ging es nach Kumasi, wovon es aber nicht allzu viel zu berichten gibt.
Wobei: Wir haben den See Bosumtwi besucht. Ein See, der einen gewisen ph-Wert hat, sodass man ohne Bedenken darin baden kann. Normalerweise sollte man hier nämlich bei ruhigen Gewässern aufpassen, da so bestimmte Larven drin sein könnten, von denen man Bilharziose bekommen kann.
Aber richtig gebadet haben wir trotzdem nicht, das Wasser war dafür nämlich zu warm und Fischer hatten auch überall ihre Netze gespannt.
Aber nach einem kurzen Spaziergang fanden wir einen schönen Strand von einem Hotel, bei dem wir sogar kostenlos chillen durften.



So sehen die Boote der Fischer speziell auf diesem See aus.
Aus traditionellen Gründen bestehen die Boote nur aus Holz. Der See ist für die Bewohner heilig.
Nur noch eins, dann könnt ihr euch wieder anderen Dingen im Netzwerk widmen. Auf dem Rückweg nach Koforidua: Da quetschte sich doch tatsächlich noch so ein Irrer in unseren Tro rein, der die ganze Zeit auf Twi uns irgendwas gepredigt hat. Und zwar schreiend. Ich dacht ich werd nicht mehr. Ich habe mich aber nicht erlaubt mich zu beschweren, von wegen er könne ein bisschen leiser reden oder so. Da hätte ich mir nur Feinde gemacht. Obwohl es wirklich nicht so aussah, wie wenn ihm irgendjemand zugehört hätte.
Naja, und nebenher lief noch die hirnverbrannteste Sendung überhaupt. Also manchmal.. manchmal braucht man hier echt Nerven.
Zum Glück stieg der Typ nach ner Viertelstunde wieder aus. Hab mir schon ausgemalt, ich würde als Verrückte in Basco ankommen ;-)
Alles in allem war es aber eine lustige Reise :D
Bis zum nächsten Mal!

Dienstag, 1. April 2014

Sajuna

Es war einmal ein Lehrer, der für die Form 1 (Klasse 7) der JHS eine Exkursion plante. Naja, es war noch kein richtiges Planen. Er wusste noch nicht wohin und wahrscheinlich auch nicht wie er es finanzieren sollte.
Allerdings wurde dieser Lehrer eines Tages von der Schule geworfen, da er einer Schülerin das Handy geliehen hatte, die vorgegeben hatte, mit ihrer Mutter zu telefonieren und diese dann zu besuchen aber letztendlich wo ganz anders hingegangen ist.. und so weiter und so fort.. blablabla
Auf jeden Fall drohte diese Exkursion nicht mehr stattzufinden. Aber die Kinder sahen einen Ausweg: Es gibt ja noch die Freiwilligen. Es war nicht schwer uns zu überzeugen, die Organisation zu übernehmen.
Eine Abstimmung ergab: Auf zum Sajuna Beach Club!
Nach gefühlten 1000 Anrufen, in denen ich versuchte, den Referent zu bewegen, einen Bus für uns klarzumachen, ging es am 15. März los.
Die Finanzierung haben wir folgendermaßen geregelt: Jeder, der auch Schulgeld bezahlt sollte seinen Anteil bezahlen. Dieses Geld haben wir auch tatsächlich in etwa zusammenbekommen. Die Kosten für die Waisen wollten wir übernehmen. So weit so gut.

Es war ein unglaublicher Tag!
Wie sich die Kids gefreut haben. Als der Bus losfuhr haben sie die ersten 5 Minuten erst mal durchgejubelt.
Ich hab heulen müssen vor Glück und wusste: das war eine richtige Entscheidung.
Zum Frühstück gab es Porridge (Brei mit Haferflocken aus der Tüte) mit Brot von der Straße. Nach eineinhalb Stunden waren wir da: Sajuna Beach Club ist eine Anlage, die verschiedene Sportmöglichkeiten anbietet: Fußball, Volleyball, Tischtennis, Tischkicker, Trampolin, Bootfahren auf dem Volta-Fluss (was leider extra gekostet hätte) und zwei Smimmingpools.
FOR HAPPY PEOPLE ONLY stand über dem Eingang. Da waren wir schon mal richtig.
Die Kids hatten vor, ein Fußballmatch gegen andere Ghanaer zu spielen.
Aber von wegen: wie nicht anders zu erwarten waren sie so sehr vom Swimming Pool begeistert, dass sie fast den ganzen halben Tag darin verbracht haben. Für viele war es eben auch das erst Mal.
Es hat sooo viel Spaß gemacht mit den Jungs und Mädels im Wasser zu toben bis die Augen rot waren. Es hat mich schlichtweg glücklich gemacht, sie so ausgelassen zu sehen.
Was will man mehr?
Zu Mittag brachten wir ihnen Kenkey (ein in Plantainblätter gewickelter Teig mit Pepper).
Wir waren uns sicher, irgendwas musste schiefgehen. Wir konnten es kaum glauben. Bis zur letzten Minute lief alles glatt.
Aber natürlich blieb es nicht dabei. Der Referent sagte mir, dass der Bus 200 GHS kosten sollte. Aber plötzlich wollte der Fahrer 380 GHS. Das ist praktisch das Doppelte. Leider machte er keinerlei Kompromisse. Den Ref konnte ich in diesem Moment nicht kontaktieren, da mein Handy tot wahr.
Am nächsten Tag wusste der Referent von nichts und versprach, das Geld zurückzubringen. Darauf warten wir zwar noch.. aber okay.
Davon wollte ich mir mal meine schöne Erinnerungen an diesen Tag nicht verderben. Ist ja letztendlich nur Geld ;-)

Zum Schluss noch ein paar Fotos. Im nächsten Post werde ich von unserer Reise, die ich mit Janin und ihrer Freundin unternommen habe, berichten.
Bis dann meine Lieben ! <3

zu 34igst in einem 22-Sitzer
Das unten links ist Porridge.

Kurz vor dem Eingang erstmal schick machen - für was auch immer :D




Das sind Kati (eine ehemalige Freiwillige von vor zwei Jahren) und Elly (die Freundin von Janin zu Besuch).
der Volta-Fluss
Es gibt nichts, womit nicht gepost wurde ^^