Dienstag, 29. Juli 2014

Die letzten Tage

Jetzt noch ein Post bevor ich fliege. 
Eigentlich wollte ich auch noch über meine Togoreise von vor 4 Wochen schreiben. Wär's auch voll wert - aber ehrlich.. ich bin müde. Togo gehört ja auch nicht zu Ghana. Hehe*
Für eine kurze Beschreibung möchte ich mich aber trotzdem noch aufraffen:
Togo, das Nachbarland östlich von Ghana, ist ähnlich wie Ghana - und doch ganz anders.
Beispielsweise kann man hier die Kleinbusse, die man täglich sieht, an der Hand abzählen. Die Togolesen kutschieren hier lieber mit Motorräder oder Taxis.
Im Allgemeinen ist alles leicht teurer, aber die Währung CFA ist im Vergleich der ghanaischen viel stabiler. Zudem kommt man mit Englisch dort kaum durch. Da muss man seine Französischkenntnisse wieder auskramen oder - wie Andy es gemacht hat - die anderen für sich reden lassen.



Hier werden Nüsse in Flaschen verkauft.


Hier gibt es Mülleimer. Die Attraktion.
Und hier gibt es frisch gemachter Salat und Pommes (aus Kartoffeln) an der Straße! 

Hier hat man viel mehr Platz auf dem Markt, kommt aber trotzdem nicht durch, weil dafür die Motorradfahrer durchfahren können.

Und hier wird offiziell die Voodooreligion praktiziert. Das ist eine Religion wie jede andere und wird in Ghana als "traditionelle Religion" bezeichnet.
Ich erinnere mich, wie ich mal in Galileo einen Bericht über den Voodoomarkt in Lome gesehen habe. Diesen konnten wir in unserer 4-tägigen Reise nicht besuchen. Aber ich kann sagen, dass dort getrocknete Tiere für Medizin verkauft werden. 
Die Gläubigen haben einen Gott, mit dem sie aber nur mit einem "Vermittler" in Kontakt treten können. Zudem sind viele Tiere, Bäume und bestimmte Gegenstände für die Leute heilig, zu denen sie dann auch beten. 
Das hört sich für euch jetzt vielleicht bescheuert an, aber bedenkt - das ist eine Religion. Und auch in unseren 5 Hauptreligionen wird  manchmal an richtig komisches Zeug geglaubt.
All dies habe ich bei einer Führung durch die Stadt Togoville gelernt. Diese Stadt wurde während der Kolonialzeit von den Deutschen besetzt und wurde entsprechend geprägt. Zum Beispiel gibt es dort eine christliche Kirche mit richtiger Glasmalerei.
In dieser Stadt leben Christentum und Voodooreligion friedlich nebeneinander.

Den heiligen Bäumen werden Tücher umgehängt, um die "Geschlechtsteile" zu verdecken

Die Kirche
Okay.. jetzt ist der Bericht über Togo doch länger geworden als ich geplant habe. Aber eeegal.
Alles war das natürlich nicht. Aber man kann eh nicht sagen, dass man Togo nach vier Tagen in zwei Städten gesehen hat.


Zu guter letzt Grüße aus einer "Cafeteria" in Lome:
Yamyam - Baguette mit Ei.

Jetzt zu den letzten Tagen, wonach ich diesen Post ja eigentlich benannt habe ^^.
Ich habe es geschafft (gut das war jetzt vor einem Monat, nicht in den letzten Tagen), das Sofa in die Bibliothek zu bringen. Und ich habe es geschafft, das Foto davon natürlich nicht mit ins Internetcafe zu bringen. Sorry okay? Ich werde davon aber noch ein Foto posten.
Aber es wird noch folgen. Die Kinder haben sich auf jeden Fall saumäßig gefreut. Und ich danke dafür unseren tollen Spendern!

A propos Spenden. Wir haben mit dem restlichen Geld für Sonstiges Schuluniformen nähen lassen. Auch dafür: Danke, dass ihr das möglich gemacht habt!
Für den Bereich Gesundheit sind noch einige Spenden übriggeblieben. Da wir die jetzt nicht mit Gewalt noch dieses Jahr ausgeben wollen, hatten wir die Idee, sie einfach den nächsten Freiwilligen zu übergeben. Mit diesen haben wir schon Kontakt und wir sind sicher - die werden das Geld bestimmt sinnvoll für Basco nutzen.

Der Abschied rückt nun näher und ich weiß - ich werde Ghana und Basco sehr vermissen.
Deshalb werde ich wiederkommen. Wann genau weiß ich noch nicht. Aber auf jeden Fall in den nächsten paar Jahren.

Dies ist nun mein letzter Post aus Ghana. Aber aus Deutschland will ich noch einen senden.

Bis dahin: Liebe Grüße und man sieht sich ;-) :-*

Guten Appetit!

In diesem Bericht wird es nicht um Reisen oder Basco gehen - sondern um Essen :-)

Hier in Ghana gibt es natürlich ganz andere Gerichte, welche euch bestimmt komisch vorkommen, die aber richtig gut sind.
Ich persönlich mag hier praktisch fast alles. Ausgenommen Schnecken, die es auf dem Markt zu kaufen gibt und zu denen ich mich einfach nicht hingezogen fühle.
An Straßenständen (vor denen man eigentlich keine Angst haben muss – dort wird das Essen gut heiß gehalten) kann man zwischen Banku, Spaghetti, verschiedenem Reis, Reisbällen und manchmal Fufu wählen. Dazu nimmt man sich entweder Pepper, Stew oder eine Suppe (Erdnuss-/Palmnut- oder Lightsuppe). Zudem gibt es oft auch die Auswahl zwischen Huhn, Ziege und Fisch.
Im Allgemeinen ist hier alles etwas schärfer. Aber ich muss sagen - seit ich hier bin bin ich richtig geil auf Schärfe :D.
Es folgen mehrere Fotos von Gerichten:

Reisbälle mit Erdnusssuppe und Hühnchen. Mein absoluter Favourit


Diesen Reis mit Hummer habe ich mir an der Westküste in Busua gegönnt.


 Fufu ist das Nationalgericht Ghanas und wird mit Suppe gereicht. Tut mir leid..ich habs echt geschafft, es bis heute jedes Mal zu vergessen, Fufu zu fotografieren.
Aber immerhin hab ich ein Foto, wie Fufu gemacht wird: Entweder Yam oder Plantain (Kochbanane) wird mit Cassava (auch eine Wurzel) gestampft und gemixt. Fertig!

„Redred“ ist Bohnenstew mit Plantain. Sehr lecker

Lecker "Fried Rice". Super zu Hühnchen.

Indomie, also Instant Nudeln, bekommt man an der Straße mit Ei und Gemüse angebraten. Oft wird das Ei auch untergemischt.

Banku mit Kontomrestew (spinatähnlich). Banku ist auch eine Art Teig und besteht aus Cassava oder Mais oder beidem.
 
Banku mit Krabben und Tilapia (gibt es speziell hier in Ghana, ist ein bisschen teuer aber auch der geilste Fisch den ich je gegessen habe). Das durfte ich auf der Beerdigung vor einem halben Jahr essen.

Und hier gibts schon wieder Banku. Aber was ich euch zeigen will sind eigentlich die rießen Pilze, die ich dazu hatte.
(Und ja.. natürlich auch das geile Bild :-P)

Nudeln mit Erdnusssoße. (Ja es gibt hier fast alles mit Erdnuss ;-) )


T.Z. Ist ein traditionelles Gericht aus dem Norden, ist ähnlich wie Banku - setzt sich aber aus Mais- und Hirsemehl zusammen.

Hier unser geliebtes "Eggbread" als Frühstück oder für zwischendurch. Einfach Ei mit Gemüse und Brot.


„Fried Yam“ mit frisch "gegroundetem" Pepper (keine Ahnung wie ich das auf Deutsch sagen soll)
Yam ist eine Wurzel und schmeckt ähnlich wie Kartoffel.



Mit offenen Feuerstellen wird hier für gewöhnlich gekocht.


Und zu guter letzt noch eine Widmung an meine heißgeliebte Erdnussbutter.
Nur für sie habe ich diesen Grounder gekauft um mir meine eigene herzustellen.
Nur etwas Wasser hinzufügen und schon ist sie fertig.
Allerdings funktioniert das mit einer großen Mahlmaschine besser und dauert nicht so lang ;-).



So.. Also das war eigentlich noch gar nicht alles. Es gibt natürlich nicht nur das.
Zum Beispiel hab ich vergessen Fotos von "Jollof Rice" oder "Boiled Yam" zu machen. Aber es gibt ja auch noch Google und ich will euch ja nicht alles vorwegnehmen. 
(Schließlich seid ihr ja jetzt bestimmt ganz heiß darauf, mal nach Ghana zu kommen um all dies zu probieren.) Jemandem, der Essen liebt und offen für Neues ist, kann ich das auf jeden Fall nur empfehlen.