Einer
der Freiwilligen erzählt uns: Am Wochenende veranstalten die
Mentoren eine kleine Beachparty in Winneba.
Bald
wird klar: Das wollen wir uns nicht entgehen lassen, da uns schon
davor traumhafte Fotos vom Strand neugierig gemacht haben.
Unsere erste kleine Reise steht uns bevor.
Unsere erste kleine Reise steht uns bevor.
Wir starten am Samstag, den 19. Oktober, um 6 Uhr morgens. Inzwischen haben wir Fahrräder, die den Freiwilligen zur Verfügung stehen und die eigentlich nur noch aufgepumpt werden mussten. Da verkürzt sich unser Weg zur Hauptstraße um einiges: Nur noch 15 Minuten. Dort stellen wir sie bei einem Freund von Basco ab.
Wir nehmen uns einen Trotro nach K'dua, um von dort aus nach Agona Swedru zu fahren. Die Straßen auf dieser Strecke sind nicht gut: Immer wieder hört die Straße einfach auf und führt uns in einige Schlaglöcher (wobei – die gibt’s auch zahlreich in den geteerten Straßen). Schlafen ist da nicht drin. Nur Musik kann mich noch retten.
Allerdings
hatten wir am vorigen Abend keinen Strom in Basco. Es war kein Geld
für Benzin da. Das haben wir Freiwillige aber erst sehr spät
mitbekommen. Manchmal steuern wir nämlich auch etwas dafür bei.
Ja - auf jeden Fall ist mein Handy nicht aufgeladen. Aber ich bin ja noch nicht so lang in Ghana. Da entdeckt man noch viel Neues, wovon man gut abgelenkt werden kann.
Ja - auf jeden Fall ist mein Handy nicht aufgeladen. Aber ich bin ja noch nicht so lang in Ghana. Da entdeckt man noch viel Neues, wovon man gut abgelenkt werden kann.
Hier hört die Straße auf |
Nach
guten zweieinhalb Stunden kommen wir schließlich an und werden von
den Ghanaern an der Trotro-Station zu unserem Anschluss nach Winneba
gelenkt. Dann noch ein Taxi zum Strand. Alle Fahrten zusammen: 4
Stunden & 11 Cedi, was umgerechnet etwa 4 € sind. Also voll in
Ordnung. In Deutschland wäre man damit keine
120 Kilometer weit gekommen.
Wir
werden von bestimmt 20 bis 30 anderen Freiwilligen begrüßt. Die
Hälfte kenne ich nicht, da sie von einem anderen
Vorbereitungsseminar oder von der Entsendeorganisation IJGD
(Internationaler Jugend Gemeinschaftsdienst) ist. Im Bereich
Freiwilligendienste findet zwischen Deutschland und Ghana einiges
statt. :-)
Es
ist schön wieder Gesellschaft mit so vielen Deutschen auf einmal zu
haben und sich mit ihnen austauschen zu können. Wir essen Früchte
wie Wassermelonen, Ananas' und Orangen und spielen Volleyball und
Fußball am Strand. Dieser ist leider nur vom Weiten schön. Es wurde
viel Müll angespült.
Die
Mentoren und ein paar andere Ghanaer versuchen uns zum Tanzen zu
bewegen. Erst mit viel Geduld schaffen sie es bei ein paar – bei
mir auch ;-)
Tanzen zu Trommelmusik |
Als
sich die kleine Party abends auflöst quetschen wir uns in Trotros
und fahren zu unserem Gästehaus. Dort gibt es eine Küche, in der
wir uns Spaghetti mit Tomatensoße machen. Schmeckt zwar lange
nicht so gut wie die meines Vaters, aber in diesem Moment freue ich
mich riesig darüber. ;-)
Hier gibt es fließend Wasser zum Duschen :O |
Danach
setzen wir uns zusammen, knabbern Kekse und trinken Bier. Oder ich:
Alvaro, mein Lieblingsgetränk seit ich in Ghana bin – ein richtig
geiles, erfrischendes Birnengetränk.
Mit
zwei anderen Freiwilligen gehe ich noch einmal zum Strand um das
Meeresrauschen zu genießen.
Unsere Zimmer sind bescheiden und günstig. Doppelzimmer, in die wir noch zwei Matratzen reinlegen. Insgesamt 30 Cedi = 10 €
Unsere Zimmer sind bescheiden und günstig. Doppelzimmer, in die wir noch zwei Matratzen reinlegen. Insgesamt 30 Cedi = 10 €
Auch
am morgen gegen 5 Uhr gehe ich mit Janin nochmals zum Strand, um den
Sonnenaufgang zu bewundern.
Dass Ghanaer nicht joggen gehen, ist nicht wahr. Zwischen 5 und 6 Uhr morgens ist hier einiges los. Ist ja auch verständlich - wer will schon bei der Mittagshitze noch mehr schwitzen? |
Die
billige Unterkunft bekomme ich am nächsten Morgen zu spüren.
Während unserem selbstgemachten Früchte-Frenchtoast-Frühstück
wird überall an meinem Körper, an dem in irgendeiner Weise Reibung
entstand, ein Ausschlag sichtbar. Es fühlt sich an, als ob ich von
Stichen übersät wäre.
Zum
Glück verweilen in dem Gästehaus auch deutsche Studenten. Ein
Mädchen namens Laura führt mich zu ihrer Mutter, eine Apothekerin.
Sie kann mich mit Fenistil-Tropfen und Cortison retten.
Jetzt
geht’s noch ein letztes Mal zum Strand. In der Sonne eröffnet er
sich mir endlich in seiner ganzen Pracht (…)
Andy, Sophia und ich |
Die Antarktis kann ich schon fast sehen |
Da
wir vor Sonnenuntergang zurück sein wollen planen wir, spätestens
um 1 Uhr aufzubrechen. Es wird ein bisschen später, aber macht
nichts – wird trotzdem noch reichen. In Agona Swedru angekommen
überrascht uns nicht nur der heftige Regen. Sonntags fahren von dort
anscheinend keine Trotros nach Koforidua. Die Station ist wie
ausgestorben. Als der Fahrer unseres bisherigen Trotros merkt, dass
wir gar nicht mehr durchchecken, macht er uns das Angebot, uns sechs
per „dropping“ für 22 Cedi nach Koforidua zu bringen. Aufgrund
ständiger Wiederholungen des Preises, habe ich es schon geglaubt,
aber da die anderen nachhaken, kommt nach ständigem Hin und Her
heraus, dass er wohl nicht richtig Englisch kann und eigentlich 200
Cedi meinte. Wir protestieren natürlich. Bald wird ihm klar, dass er
damit nicht weit kommt und wir werden nach weiterem Rum-und
Numgelaber endlich an ein Trotro weitergeleitet, das bis nach
Asamankese fährt, von wo wir unseren Anschluss
bekommen.
Schließlich und endlich kommen wir doch tatsächlich noch um 17 Uhr in Basco an, womit ich in Swedru nicht mehr im Entferntesten gerechnet habe. Das lag wohl hauptsächlich an dem rasanten Fahrstil des Tros nach Asamankese. ;-)
Schließlich und endlich kommen wir doch tatsächlich noch um 17 Uhr in Basco an, womit ich in Swedru nicht mehr im Entferntesten gerechnet habe. Das lag wohl hauptsächlich an dem rasanten Fahrstil des Tros nach Asamankese. ;-)
Alles
in allem ein aufregendes und doch in gewisser Weise auch
entspannendes Wochenende, dessen Probleme ich dafür alle wieder in
kauf nehmen würde. :-)
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