Samstag, 12. Oktober 2013

Mein Alltag & meine Arbeit

In Ghana faengt der Tag frueh an. Sobald die Sonne aufgeht, wird sie genutzt. Hier in Basco beginnen die Kinder also schon zwischen vier und fuenf Uhr morgens an zu singen und zu beten. Ich muss zugeben - ich konnte mich noch nicht dazu aufraffen.
Deshalb stehe ich normalerweise erst um 7 Uhr auf, um in ein Buch einzutragen, dass ich bereit zum Unterrichten bin. Um 8 Uhr etwa stellen sich die Kinder auf und eroeffnen damit die Schule. Was die dabei ausser Singen genau machen habe ich noch nicht erforscht.
Fliessendes Wasser haben wir hier nicht. Ich dusche mit Eimern. Zum Fruehstueck gibts Fruechte, Brot, Marmelade - manchmal auch selbstgekaufter anderer Brotaufstrich oder Milch mit Muesli.
Entweder um 9 oder halb 11 beginnt mein erster Unterricht. Da laeuft es aber nicht so, dass ich in die Klasse komme. Denn oft hat die Glocke noch nicht gelaeutet. Hier wird man von den Kindern geholt :D
In Basco macht man sich keinen Stress. Man macht das, was zu tun ist fertig - dann widmet man sich dem naechsten. Wenn man nicht im Zeitplan liegt, wird man nicht wie meistens in Deutschland schraeg angeguckt. Das ist normal.
Mit dem Unterrichten komme ich immer besser zurecht. Am Freitag habe ich die fuenfte Klasse eine Art Test schreiben lassen, weil ich wissen wollte, ob manche sich ueberhaupt anstrengen koennen. Das koennen sie. Ich habe sie die meiste Zeit sogar ruhig halten koennen.
Aber das Problem ist: Die Kinder koennen zwar Buchstaben erkennen aber noch nicht richtig lesen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie nicht genug Schulmaterial haben und somit zum Beispiel das Schreiben nicht gut genug ueben koennen.
So kam es, dass mich fast jedes Kind gefragt hat, was in der Aufgabe steht. Das konnte man schon fast Sport nennen, so wie ich durch die Reihen gelaufen bin ;-)
Naja.. bin gespannt wie das dann in den Endpruefungen laufen soll.

Zum Essen bekommen wir sowohl mittags als auch abends etwas gekocht. Oft sind es Spaghetti mit Stew und Haehnchen. Als Alternative gibt es: Reis mit Gemuese, Fufu (eine Art Teig, den man in eine Suppe tunkt), Yam (meist gebackene Wurzeln, die man auch mit einem Stew isst) oder Kochbananen mit Bohnen (schmeckt richtig richtig geil). Fisch (nicht frittiert natuerlich) haben wir anfangs auch bekommen, aber das war uns zuviel.
Habe mich inzwischen gut an das Essen gewoehnt. Es hat immer eine gewisse Schaerfe. Aber das faellt mir jetzt kaum mehr auf. Es schmeckt mir - dennoch vermisse ich Deutschlands Spezialitaeten.
Nachmittags nach der Schule will ich mich meistens nur ausruhen, aber da mein Zimmer direkt bei Basco ist, sind die Kinder staendig um einen herum. Die halbe Stunde Siesta-time wird hier nicht eingehalten.
Deshalb spielen wir oft mit den Kindern oder schauen ihnen zu.

Ein Freitag Nachmittag mit den Kindern. Sie haben viel Spass mit meiner Kamera.
Der junge Mann auf meinem Schoss ist einer meiner Lieblinge
Man muss sie einfach liebhaben xD
Ja - Andy hat sich schon sehr gut integriert :D

Um halb 6 wird es dunkel - und das vergleichsweise zu Deutschland ziemlich schnell. Aber da keine Stromleitungen zu uns in den Busch zu fuehren scheinen, haben wir einen Generator, der uns jeden Abend zweistuendig mit Strom versorgt - wenn Geld fuer Benzin da ist.
Um 7 ist das Licht meistens an. Dann stecken wir schnell unsere Geraete an die Ladekabel und hoffen, dass das Essen bald kommt.
Es beginnt die Prep-time, in der die Kinder ihre Hausaufgaben machen. Wir besuchen sie manchmal in ihren Klassenzimmern. Anfangs haben wir gedacht: Wow! Sind die motiviert!
Von wegen! Sie werden gecaned wenn sie es nicht tun.
Ja - hier wird noch mit dem Stock geschlagen. Aber da wir Deutschen damals nicht besser waren, will ich das nicht so hart beurteilen.
Um 10 Uhr etwa gehe ich dann meist ins Bett. :)

Was ich euch sonst noch zeigen will:

Wie man eine Kokosnuss schaelt weiss ich inzwischen
Seeehr lecker ;-)
Heisse Gruesse an das kalte Deutschland :)

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