Bin ich zu faul? Habe ich kaum mehr Zeit? Bin ich gestresst? Oder will ich einfach nicht abschließen?
Wahrscheinlich alles irgendwie zusammen..
Endlich schaffe ich es jetzt, mich für meinen vorerst letzten Eintrag aufzuraffen.
Eigentlich wollte ich das natürlich viel früher erledigen.
Ich wollte diesen Blog nicht mit "offenem Ende" dastehen lassen. Schließlich gehört auch die Rückkehr zu meinem Jahr.
Und wenn ich eines bin, dann zuverlässig (ich habe ja nicht gesagt, wann ich den Post veröffentlichen werde ;-) )
Ich wusste - Zurückkommen wird nicht einfach. Man hatte mich vorgewarnt: Es wird wie ein weiterer Kulturschock sein.
Keine Frage - er war da. Aber für mich hielt er nicht lange an.
Es war natürlich alles anders: so ruhig, sauber und perfekt. Kein Chaos, kein Handel auf den Straßen, kaum herumliegender Müll, keine Obruni-Rufe..
Ich war fasziniert: ich genoss die Luft, ich war überwältigt vom Angebot der Bäcker (und von den heftig hohen Preisen) und konnte nicht genug von der perfekt angelegten Landschaft kriegen, die an meinem Fenster im Zug vorbeirauschte.
Es war unglaublich schön, all meine Lieben wiederzuhaben. Auch meinen Freund wiederzusehen war unglaublich einfach: ich hätte zwar davor schier einen Kollaps vor Freude gekriegt - aber als wir uns in den Armen lagen, war alles wie früher.
Meine Eingewöhnung ging sehr schnell. Ich dachte es dauert mindestens eine Woche. Aber innerhalb weniger Tage fühlte ich mich wieder ganz wie zu Hause. Als ob ich schon seit Wochen da gewesen wäre.
Es ist schon erschreckend, wie schnell man sich auf eine andere Kultur umstellen kann.
Auch all das Essen, nach dem ich mich gesehnt hatte war so schnell wieder selbstverständlich.
Das einzige, was mir für ein paar Wochen blieb, waren die Gerüche. Ich merkte stark wie sehr ich sie vermisst habe: den Geruch der Wälder, der Wiesen.. und vor allem der vertraute Geruch des Hauses meiner Eltern.
Aber ich denke, genauso würde es auch wieder sein, wenn ich nach Ghana zurückkomme. Denn es gibt einiges, was ich schon vermisse.
Auf die Dauer können einem die Deutschen eben auch auf den Sack gehen. Aber das ist wohl überall so. Und deshalb will ich mich auch nicht weiter darüber aufregen :D
Vieles habe ich während meines Aufenthaltes in Ghana gelernt. Ich weiß jetzt mehr über die ghanaische Kultur, die Menschen und das Land. Das Jahr hat meine Sicht auf vieles verändert. Es hat mein Blickfeld erweitert. Es hat mir Erinnerungen gegeben, die ich nirgends sonst machen hätte können.
Und all das ist unglaublich wertvoll für mich. Ich bin froh, dass ich nie aufgegeben habe, mir diesen Traum zu verwirklichen; dass ich mich von niemandem verunsichern lassen habe.
Denn ich weiß, es war bis jetzt die beste Entscheidung meines Lebens.
Und jeden, der auch so eine Art von Traum hat, will ich ermutigen, das durchzuziehen. Aber auch will ich ihm sagen, dass er nicht zu hohe Erwartungen haben sollte, groß etwas zu verändern. Ein Freiwilliger ist kein Retter, Engel oder Entwicklungshelfer.
Beim "Internationalen Freiwilligendienst" steht der Kulturaustausch im Vordergrund. Das versucht das DRK uns auch jedes Mal zu vermitteln. Als Freiwillige sind wir nämlich nicht ausgebildet, um die Entwicklung eines Landes voranzutreiben. Vielmehr ist es wichtig, sich selbst zu entwickeln; ein Verständnis für andere Kulturen zu bekommen.
Wer da mit großen Plänen losfliegt scheitert meist.
Das soll nicht heißen, dass man nicht helfen soll. Natürlich ist das willkommen - solange es im Rahmen der Möglichkeiten bleibt. Aber ein Freiwilliger sollte sich nicht unter Druck fühlen - beispielsweise weil er nicht genug Spenden sammelt. Das ist nicht seine Aufgabe.
Wer sich angesprochen fühlt: ich kann das DRK als Entsendeorganisation auf jeden Fall empfehlen. Jedes Jahr macht es Freiwilligendienste in Peru, Israel, Vietnam und Ghana möglich.
Auch für andere Länder gibt es Angebote: Polen, Ukraine und Österreich
Natürlich gibt es auch Kurzzeiteinsätze. Auf folgender Seite findet ihr mehr Informationen:
http://www.drk-freiwillig-mv.de/internationalerfreiwilligendienst/
So.. jetzt will ich auch endlich zum Ende kommen. Wobei - vielleicht war das nicht mein letzter Post.
Eines Tages werde ich nämlich wieder nach Basco kommen. Wann weiß ich noch nicht. Denn mit meinem jetzigen Studiengang (Nano-Science) habe ich kaum mehr Ferien.
Wenn es aber soweit ist, gibt es natürlich Neuigkeiten. Und wenn ich lustig bin, werde ich sie hier bekanntgeben. Aber diesmal will ich nichts versprechen ;-)
Nur noch drei Sachen:
Die Links zu den Blogs der jetzigen Basco-Freiwilligen:
Robin: http://robininghanaweltwaerts.blogspot.de/
Eva: http://evasghanajahr.auslandsblog.de/
Monika: http://blaehenneatghana.blogspot.de/?m=1
Das versprochene Foto des Sofas in der Bibliothek:
Und ein schönes, spannendes und lustiges neues Jahr 2015 euch allen!!
Eure Franzi
Montag, 22. Dezember 2014
Dienstag, 29. Juli 2014
Die letzten Tage
Jetzt noch ein Post bevor ich fliege.
Eigentlich wollte ich auch noch über meine Togoreise von vor 4 Wochen schreiben. Wär's auch voll wert - aber ehrlich.. ich bin müde. Togo gehört ja auch nicht zu Ghana. Hehe*
Für eine kurze Beschreibung möchte ich mich aber trotzdem noch aufraffen:
Togo, das Nachbarland östlich von Ghana, ist ähnlich wie Ghana - und doch ganz anders.
Beispielsweise kann man hier die Kleinbusse, die man täglich sieht, an der Hand abzählen. Die Togolesen kutschieren hier lieber mit Motorräder oder Taxis.
Im Allgemeinen ist alles leicht teurer, aber die Währung CFA ist im Vergleich der ghanaischen viel stabiler. Zudem kommt man mit Englisch dort kaum durch. Da muss man seine Französischkenntnisse wieder auskramen oder - wie Andy es gemacht hat - die anderen für sich reden lassen.
Und hier gibt es frisch gemachter Salat und Pommes (aus Kartoffeln) an der Straße!
Hier hat man viel mehr Platz auf dem Markt, kommt aber trotzdem nicht durch, weil dafür die Motorradfahrer durchfahren können.
Und hier wird offiziell die Voodooreligion praktiziert. Das ist eine Religion wie jede andere und wird in Ghana als "traditionelle Religion" bezeichnet.
Ich erinnere mich, wie ich mal in Galileo einen Bericht über den Voodoomarkt in Lome gesehen habe. Diesen konnten wir in unserer 4-tägigen Reise nicht besuchen. Aber ich kann sagen, dass dort getrocknete Tiere für Medizin verkauft werden.
Die Gläubigen haben einen Gott, mit dem sie aber nur mit einem "Vermittler" in Kontakt treten können. Zudem sind viele Tiere, Bäume und bestimmte Gegenstände für die Leute heilig, zu denen sie dann auch beten.
Das hört sich für euch jetzt vielleicht bescheuert an, aber bedenkt - das ist eine Religion. Und auch in unseren 5 Hauptreligionen wird manchmal an richtig komisches Zeug geglaubt.
All dies habe ich bei einer Führung durch die Stadt Togoville gelernt. Diese Stadt wurde während der Kolonialzeit von den Deutschen besetzt und wurde entsprechend geprägt. Zum Beispiel gibt es dort eine christliche Kirche mit richtiger Glasmalerei.
In dieser Stadt leben Christentum und Voodooreligion friedlich nebeneinander.
Okay.. jetzt ist der Bericht über Togo doch länger geworden als ich geplant habe. Aber eeegal.
Alles war das natürlich nicht. Aber man kann eh nicht sagen, dass man Togo nach vier Tagen in zwei Städten gesehen hat.
Zu guter letzt Grüße aus einer "Cafeteria" in Lome:
Jetzt zu den letzten Tagen, wonach ich diesen Post ja eigentlich benannt habe ^^.
Ich habe es geschafft (gut das war jetzt vor einem Monat, nicht in den letzten Tagen), das Sofa in die Bibliothek zu bringen. Und ich habe es geschafft, das Foto davon natürlich nicht mit ins Internetcafe zu bringen. Sorry okay? Ich werde davon aber noch ein Foto posten.
Aber es wird noch folgen. Die Kinder haben sich auf jeden Fall saumäßig gefreut. Und ich danke dafür unseren tollen Spendern!
A propos Spenden. Wir haben mit dem restlichen Geld für Sonstiges Schuluniformen nähen lassen. Auch dafür: Danke, dass ihr das möglich gemacht habt!
Für den Bereich Gesundheit sind noch einige Spenden übriggeblieben. Da wir die jetzt nicht mit Gewalt noch dieses Jahr ausgeben wollen, hatten wir die Idee, sie einfach den nächsten Freiwilligen zu übergeben. Mit diesen haben wir schon Kontakt und wir sind sicher - die werden das Geld bestimmt sinnvoll für Basco nutzen.
Der Abschied rückt nun näher und ich weiß - ich werde Ghana und Basco sehr vermissen.
Deshalb werde ich wiederkommen. Wann genau weiß ich noch nicht. Aber auf jeden Fall in den nächsten paar Jahren.
Dies ist nun mein letzter Post aus Ghana. Aber aus Deutschland will ich noch einen senden.
Bis dahin: Liebe Grüße und man sieht sich ;-) :-*
Eigentlich wollte ich auch noch über meine Togoreise von vor 4 Wochen schreiben. Wär's auch voll wert - aber ehrlich.. ich bin müde. Togo gehört ja auch nicht zu Ghana. Hehe*
Für eine kurze Beschreibung möchte ich mich aber trotzdem noch aufraffen:
Togo, das Nachbarland östlich von Ghana, ist ähnlich wie Ghana - und doch ganz anders.
Beispielsweise kann man hier die Kleinbusse, die man täglich sieht, an der Hand abzählen. Die Togolesen kutschieren hier lieber mit Motorräder oder Taxis.
Im Allgemeinen ist alles leicht teurer, aber die Währung CFA ist im Vergleich der ghanaischen viel stabiler. Zudem kommt man mit Englisch dort kaum durch. Da muss man seine Französischkenntnisse wieder auskramen oder - wie Andy es gemacht hat - die anderen für sich reden lassen.
Hier werden Nüsse in Flaschen verkauft. |
Hier gibt es Mülleimer. Die Attraktion. |
Hier hat man viel mehr Platz auf dem Markt, kommt aber trotzdem nicht durch, weil dafür die Motorradfahrer durchfahren können.
Und hier wird offiziell die Voodooreligion praktiziert. Das ist eine Religion wie jede andere und wird in Ghana als "traditionelle Religion" bezeichnet.
Ich erinnere mich, wie ich mal in Galileo einen Bericht über den Voodoomarkt in Lome gesehen habe. Diesen konnten wir in unserer 4-tägigen Reise nicht besuchen. Aber ich kann sagen, dass dort getrocknete Tiere für Medizin verkauft werden.
Die Gläubigen haben einen Gott, mit dem sie aber nur mit einem "Vermittler" in Kontakt treten können. Zudem sind viele Tiere, Bäume und bestimmte Gegenstände für die Leute heilig, zu denen sie dann auch beten.
Das hört sich für euch jetzt vielleicht bescheuert an, aber bedenkt - das ist eine Religion. Und auch in unseren 5 Hauptreligionen wird manchmal an richtig komisches Zeug geglaubt.
All dies habe ich bei einer Führung durch die Stadt Togoville gelernt. Diese Stadt wurde während der Kolonialzeit von den Deutschen besetzt und wurde entsprechend geprägt. Zum Beispiel gibt es dort eine christliche Kirche mit richtiger Glasmalerei.
In dieser Stadt leben Christentum und Voodooreligion friedlich nebeneinander.
Den heiligen Bäumen werden Tücher umgehängt, um die "Geschlechtsteile" zu verdecken |
Die Kirche |
Alles war das natürlich nicht. Aber man kann eh nicht sagen, dass man Togo nach vier Tagen in zwei Städten gesehen hat.
Zu guter letzt Grüße aus einer "Cafeteria" in Lome:
Yamyam - Baguette mit Ei. |
Jetzt zu den letzten Tagen, wonach ich diesen Post ja eigentlich benannt habe ^^.
Ich habe es geschafft (gut das war jetzt vor einem Monat, nicht in den letzten Tagen), das Sofa in die Bibliothek zu bringen. Und ich habe es geschafft, das Foto davon natürlich nicht mit ins Internetcafe zu bringen. Sorry okay? Ich werde davon aber noch ein Foto posten.
Aber es wird noch folgen. Die Kinder haben sich auf jeden Fall saumäßig gefreut. Und ich danke dafür unseren tollen Spendern!
A propos Spenden. Wir haben mit dem restlichen Geld für Sonstiges Schuluniformen nähen lassen. Auch dafür: Danke, dass ihr das möglich gemacht habt!
Für den Bereich Gesundheit sind noch einige Spenden übriggeblieben. Da wir die jetzt nicht mit Gewalt noch dieses Jahr ausgeben wollen, hatten wir die Idee, sie einfach den nächsten Freiwilligen zu übergeben. Mit diesen haben wir schon Kontakt und wir sind sicher - die werden das Geld bestimmt sinnvoll für Basco nutzen.
Der Abschied rückt nun näher und ich weiß - ich werde Ghana und Basco sehr vermissen.
Deshalb werde ich wiederkommen. Wann genau weiß ich noch nicht. Aber auf jeden Fall in den nächsten paar Jahren.
Dies ist nun mein letzter Post aus Ghana. Aber aus Deutschland will ich noch einen senden.
Bis dahin: Liebe Grüße und man sieht sich ;-) :-*
Guten Appetit!
In diesem Bericht wird es nicht um Reisen oder
Basco gehen - sondern um Essen :-)
Hier in Ghana gibt es natürlich ganz andere
Gerichte, welche euch bestimmt komisch vorkommen, die aber richtig gut
sind.
Ich persönlich mag hier praktisch fast alles. Ausgenommen Schnecken, die es auf dem Markt zu kaufen gibt und zu denen ich mich einfach nicht hingezogen fühle.
Ich persönlich mag hier praktisch fast alles. Ausgenommen Schnecken, die es auf dem Markt zu kaufen gibt und zu denen ich mich einfach nicht hingezogen fühle.
An Straßenständen (vor denen man eigentlich keine
Angst haben muss – dort wird das Essen gut heiß gehalten) kann man zwischen
Banku, Spaghetti, verschiedenem Reis, Reisbällen und manchmal Fufu wählen. Dazu
nimmt man sich entweder Pepper, Stew oder eine Suppe (Erdnuss-/Palmnut- oder
Lightsuppe). Zudem gibt es oft auch die Auswahl zwischen Huhn, Ziege und Fisch.
Im Allgemeinen ist hier alles etwas schärfer. Aber ich muss sagen - seit ich hier bin bin ich richtig geil auf Schärfe :D.
Es folgen mehrere Fotos von Gerichten:
Reisbälle mit Erdnusssuppe und Hühnchen. Mein absoluter Favourit |
Diesen Reis mit Hummer habe ich mir an der
Westküste in Busua gegönnt.
|
Fufu ist das Nationalgericht Ghanas und wird mit
Suppe gereicht. Tut mir leid..ich habs echt geschafft, es bis heute jedes Mal zu vergessen, Fufu zu fotografieren.
Aber immerhin hab ich ein Foto, wie Fufu gemacht wird: Entweder Yam oder Plantain (Kochbanane) wird mit Cassava (auch eine Wurzel) gestampft und gemixt. Fertig! |
„Redred“ ist Bohnenstew mit Plantain. Sehr lecker |
Lecker "Fried Rice". Super zu Hühnchen. |
Indomie, also Instant Nudeln, bekommt man an der Straße mit Ei und Gemüse angebraten. Oft wird das Ei auch untergemischt. |
Banku mit Kontomrestew (spinatähnlich). Banku ist auch eine Art Teig und besteht aus Cassava oder Mais oder beidem. |
Und hier gibts schon wieder Banku. Aber was ich euch zeigen will sind eigentlich die rießen Pilze, die ich dazu hatte. (Und ja.. natürlich auch das geile Bild :-P) |
T.Z. Ist ein traditionelles Gericht aus dem Norden, ist ähnlich wie Banku - setzt sich aber aus Mais- und Hirsemehl zusammen. |
![]() |
Hier unser geliebtes "Eggbread" als Frühstück oder für zwischendurch. Einfach Ei mit Gemüse und Brot. |
„Fried Yam“ mit frisch "gegroundetem" Pepper (keine Ahnung wie ich das auf Deutsch sagen soll).
Yam ist eine Wurzel
und schmeckt ähnlich wie Kartoffel.
|
Freitag, 6. Juni 2014
Basco News
Was gibt
es Neues aus Basco?
Als erstes will ich von den Krankenversicherungen berichten. Die sind ja schon seit einer ganzen Weile in Prozess. Als wir sie beantragt haben, bekamen wir für jedes Kind einen vorläufigen Zettel, den man im Krankenhaus vorzeigen muss. Die galten bis Ende Mai. Jetzt sind wir am Dienstag in die Stadt gegangen um die Karten zu bekommen. Leider haben die aber ihr System verändert. Neuerdings müssen die Karten biometrisch sein, weshalb sie das Drucken der Karten eingestellt haben. Deshalb müssen wir mit den Kids am Samstag nach Suhum fahren, um Fingerabdrücke und so weiter zu machen. Das sind jetzt erstmal 14 Schüler.
Als erstes will ich von den Krankenversicherungen berichten. Die sind ja schon seit einer ganzen Weile in Prozess. Als wir sie beantragt haben, bekamen wir für jedes Kind einen vorläufigen Zettel, den man im Krankenhaus vorzeigen muss. Die galten bis Ende Mai. Jetzt sind wir am Dienstag in die Stadt gegangen um die Karten zu bekommen. Leider haben die aber ihr System verändert. Neuerdings müssen die Karten biometrisch sein, weshalb sie das Drucken der Karten eingestellt haben. Deshalb müssen wir mit den Kids am Samstag nach Suhum fahren, um Fingerabdrücke und so weiter zu machen. Das sind jetzt erstmal 14 Schüler.
Zudem
gibt es Neues aus der Bibliothek. Mein Regal ist seit etwa einem
Monat fertig geworden und hat sich schön in den Raum integriert.
Zudem
habe ich mir überlegt, von den Spendengeldern ein Sofa für die
Bibliothek zu kaufen, weil die Stühle, die dorthin gehören immer
wieder für Veranstaltungen wie Kirche rausgetragen werden und somit
schlichtweg die Sitzplätze zum Lesen fehlen. Ich halte das für
nicht besonders motivierend und weil dieses Sofa, das ich in Auftrag
gegeben habe sogar nur 450 GHS (umgerechnet etwa 120 €) kostet,
denke ich, dass das eine eine gute Investition ist. Ich habe vor,
dieses Sofa heute Abend abzuholen.
Zudem
habe ich vor, demnächst einen Lesewettbewerb zu starten. :-) Davon
dann aber ein ander Mal mehr, wenn es wirklich geklappt hat.
Wir
haben uns auch entschieden, etwas Spendengelder für Schulbücher
auszugeben. Daran mangelt's hier nämlich sehr. Wir haben also
erstmal für die Klassen 3 bis JHS 3 (entspricht Klasse 9) jeweils 14
ICT-Bücher besorgt, was im Durchschnitt etwa zwei Dritteln der
Schüleranzahl entspricht. Das hat umgerechnet etwa 240 € gekostet.
Seit
wenigen Wochen hat nun der dritte und letzte Term angefangen. Und in
zwei Wochen sind die Schüler aus Form 3 der JHS sogar schon fertig
und werden Basco verlassen.
Leider fehlen aber immer noch ein Twi-Lehrer und ein Klassenlehrer für die Form 1. Der Lehrermangel ist hier in Basco leider ein großes Problem, weil das Gehalt mit 50 GHS im Monat sehr niedrig ist. Deshalb verpflichten sich viele ehemaligen Bascowaisen nach der SHS (Senior High School) umsonst für ein zwei Jahre zu unterrichten. Das machen die auch deshalb weil der Referent ihnen so weit er konnte während der SHS schulgeldmäßig unterstützt hat. Meines Wissens nach werden wir deshalb demnächst noch etwas mehr Hilfe bekommen.
Leider fehlen aber immer noch ein Twi-Lehrer und ein Klassenlehrer für die Form 1. Der Lehrermangel ist hier in Basco leider ein großes Problem, weil das Gehalt mit 50 GHS im Monat sehr niedrig ist. Deshalb verpflichten sich viele ehemaligen Bascowaisen nach der SHS (Senior High School) umsonst für ein zwei Jahre zu unterrichten. Das machen die auch deshalb weil der Referent ihnen so weit er konnte während der SHS schulgeldmäßig unterstützt hat. Meines Wissens nach werden wir deshalb demnächst noch etwas mehr Hilfe bekommen.
Für
alle, die es noch nicht wissen: Bald geht es für mich auch schon
wieder nach Hause: in der Nacht vom 3. bis 4. August fliege ich
zurück.
Ich bleibe also gespannt, was mir der Alltag hier in meinen letzten zwei Monaten noch bringt, freue mich aber auch schon sehr wieder auf zuhause.
Bis dahin: Stellt nichts an und bleibt gesund ;-)
Ich bleibe also gespannt, was mir der Alltag hier in meinen letzten zwei Monaten noch bringt, freue mich aber auch schon sehr wieder auf zuhause.
Bis dahin: Stellt nichts an und bleibt gesund ;-)
Nordenreise
28.
April bis 03. Mai
Eine
weite Reise stand Janin und mir bevor. Gestartet haben wir mit der
Fähre, die von Akosombo nach Yeji fährt. Jeden Montag gegen 17 Uhr
tritt sie die 30 Stunden lange Reise mit 4 oder 5 Zwischenstopps an,
um Güter wie Yam in die Mitte Ghanas zu transportieren. Nein, es ist
also keine Personenfähre. Aber da wir uns damit eine stundenlange
Fahrt im holprigen Tro ersparen konnten, kauften wir uns Matten und
quartierten uns neben 10 anderen Obrunis auf dem Deck ein. Es war auf jeden Fall die Erfahrung wert, im Freien über dem dröhnenden Motor
einzuschlafen, einfach während der Fahrt sich entspannen zu können
und beobachten zu können wie die Landschaft immer
flacher wurde.
Da wir
auf der Reise ziemlich viel neues gesehen haben, will ich aber
eigentlich gar nicht mit Reiseeinzelheiten aufhalten, sondern lieber
eine Zusammenfassung geben.
Allgemeines
über den Norden: die Landschaft ist flacher, man sieht kaum Palmen
mehr, die Sicht ist weit, es ist trockener (wobei wir in der
Regenzeit da waren und das somit leider (?) nicht so gesehen haben),
man sieht überall Motor- und Fahrräder, in den Tros wird viel mehr
gequetscht - statt wie normal drei sitzen dort vier bis fünf in
einer Reihe, man sieht in den kleineren Städten mehr Lehmhäuser,
die Sprache ist ganz anders, die Leute rufen uns Weiße nicht so oft,
was wir sehr genossen haben; das Wort Obruni (oder ähnliches in
deren Sprache) hört man kaum mehr – selbst von den Kindern kommt
nur „Hello! How are you?“, es gibt mehr Muslime – also auch
Moscheen, und man sieht viel mehr Kühe und Esel herumlaufen (und
zwar frei).
Ich will behaupten, dass es ich hier im Norden mehr Frauen auf Motorrädern gesehen habe als in Deutschland. Könnte aber auch am Helm liegen, wegen dem man das normalerweise nicht erkennt ;-) |
Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass Kühe eigentlich richtig schön sein können wenn man sie nicht zu sehr mästet. |
Solche Architektur sieht man hauptsächlich nur in den Dörfern des Nordens. |
Was gibt es zu den Städten speziell zu sagen? Eigentlich nicht besonders viel – wir haben dort geschlafen, lecker gegessen, in Kulturzentren Souvenirs gekauft, viele nette Bekanntschaften gemacht – aber hauptsächlich dienten sie als Ausgangspunkte für weitere Ausflüge:
In Paga
schauten wir zu, wie ein Krokodil mit nem Huhn gefüttert wurde,
nachdem wir es betatschen durften.
Gegenüber
gab es einen netten Mann, der uns sein kleines Museum gezeigt hat und
uns Fahrräder geliehen hat. Er bietet sogar Touren nach Burkina Faso
an (Paga liegt direkt an der Grenze), welche wir aber nicht gemacht
haben.
Dieses Huhn diente als Lockmittel für die Krokodile und wurde dann auch verfüttert. |
Hart und glitschig :D Das wir nicht die Füße oder den Kopf anfassen durften hat er erst gesagt, nachdem ich gefragt hab ^^ |
![]() |
Der Mann, der die Fahrräder verleiht hat uns während unserem Museumsrundgang so schnell eingekleidet, dass wir kaum nein sagen konnten :D Da wurden die Fotos schon gemacht. |
Mit
dem Fahrrad sind wir dann 20 min nach Nania gefahren, um dort
den Piworo-Sklavenmarkt zu besichtigen. Der Händler selbst kam aus
Afrika, hat aber mehr über sich nicht preisgegeben.
Die Menschen wurden während der Kolonialzeit dort wie Vieh hingebracht, an Bäume gekettet, tagelang gehalten, verkauft und weiter in die Sklavenburgen an der Küste transportiert, von wo sie zum Beispiel nach Amerika verschifft wurden. Wir sahen die Essensplätze, den Versammlungsort, den Friedhof (mit Massengräbern hauptsächlich), den Platz, an dem sie tanzen und Musik machen durften und die Orte, an denen sie bestraft wurden.
Die Menschen wurden während der Kolonialzeit dort wie Vieh hingebracht, an Bäume gekettet, tagelang gehalten, verkauft und weiter in die Sklavenburgen an der Küste transportiert, von wo sie zum Beispiel nach Amerika verschifft wurden. Wir sahen die Essensplätze, den Versammlungsort, den Friedhof (mit Massengräbern hauptsächlich), den Platz, an dem sie tanzen und Musik machen durften und die Orte, an denen sie bestraft wurden.
Wenn man heute diesen eigentlich so schönen Ort sieht, kann man sich kaum vorstellen, wie dort damals die Menschen behandelt wurden. |
Diese Löcher machten sich die Sklaven selbst um daraus in Gruppen zu essen. |
Aussichtsplatz für die Wächter |
Auf diesem Stein mussten Sklaven, die aus der Reihe tanzten, teils so lange ausharren bis sie starben. |
Auch den
Mole-Nationalpark besuchten wir. Von unserer Unterkunft direkt
im Park starteten wir früh morgens eine zweistündige Safari in den
Park. Wir sahen verschiedene Arten von Antilopen, Affen, Vögel,
Wildschweine und Elefanten. Letztere rannten aber leider gerade ins
Wasser, als wir ankamen – sodass wir sie in ihrer vollen Größe
leider nicht bestaunen konnten.
Ein Sheanussbaum |
Ihre Naturhautfarbe ist schwarz, die oft erst im Wasser sichtbar wird. |
Elefantenfußspuren |
wunderschöne Vegetation |
Fußspuren von Hyänen |
Termitenhügel sieht man hier überall in Ghana. Dafür ist dieser sogar recht klein. |
Mole von oben |
Wir
haben in einem Dorm geschlafen, den wir mit zwei Belgierinnen und
zwei Kanadierinnen geteilt haben. Da wir komischerweise keinen
Schlüssel dafür bekommen haben und bekannt war, dass die Affen
gerne in die Räume kommen um nach Essen zu suchen haben wir unsere
Mangos schon mal vorsichtshalber raus gelegt. Innerhalb kürzester
Zeit wurden die auch entdeckt. Sie hatten keine Scheu als wir
näherkamen um Fotos zu machen.
Mit den
zwei Mädels aus Kanada (wie wir Freiwillige - für ein halbes Jahr)
führten wir unsere Reise fort. Da passierte uns schon die erste
Panne mit dem Jeep, der uns ins nächste Dorf bringen sollte.
Insgesamt sollten wir auf der restlichen Reise noch 3 weitere
Radpannen erleben, wobei meist dann auch das Rad gewechselt werden musste.
Unser
nächster Stopp war Wa, von wo wir am nächsten Tag nach
Weichau fuhren. Dort machten wir eine kleine Stadttour:
Die älteste Moschee des Dorfes. Wie alt hab ich leider wieder vergessen, aber es waren sicher eingige hundert Jahre her, dass sie erbaut wurde. |
Daneben die Moschee, mit der die alte jetzt ersetzt wird. |
Erdnuss knackende Frauen. |
Mit dieser Maschine werden für gewöhnlich Mais, Hirse oder Erdnüsse gemahlen. |
Ein See gleich neben der Stadt. Er wird gut geschützt. |
Die von mir verehrte Erdnussbutter: 100% Erdnuss und vielleicht ein bisschen Wasser Die Tüte in der Hand der Frau wurde ein Geschenk an uns. |
Richtig geiler starker grüner Tee, der hier im Norden oft getrunken wird. |
Und natürlich die Kids ;-) |
Danach ließen
uns weiter zum Hippo Sanctuary transportieren.
Das Dorf
dort ist so abgelegen und so nah an der Grenze zu Burkina Faso, dass
man absolut kein Netz hat. Aber wir waren da ja nicht wegen dem Netz
sondern wegen den Hippos. Dafür wollten wir die Baumplattformen
beziehen, die direkt beim Fluss, dem Black Volta, stehen und bei
denen man unter freiem Himmel mit Moskitonetz schläft. Allerdings
wussten wir nicht, dass diese noch ein halbstündiger Fußmarsch
entfernt waren.
Daher
mussten wir uns mit der Lodge zufriedengeben.
Wir
machten eine schöne Kanufahrt, wobei wir die Hippos beobachten
konnten. Laut den Führern hatten wir Glück. Normalerweise sieht man
während der Regenzeit nur die Köpfe aus dem Wasser schauen.
Auf dem Weg zum Fluss, dem Black Volta |
Das da drüben ist schon Burkina Faso. |
Das war das spannendste Foto, das ich aus meiner Entfernung hinbekommen habe. |
Nachdem
wir unsanschließend mit der bereitgestellten „Küche“ etwas gekocht haben,
ließen wir uns einen Schlafplatz auf dem Dach der ehemaligen Lodge
herrichten.
Es war einfach total geil nur unter einem Moskitonetz einzuschlafen und die Sterne zu beobachten.
Mitten in der Nacht wurde ich von einem kühlen Wind aufgeweckt. Ich habe mich voll gefreut, aber innerhalb von 5 Minuten entwickelte sich dieser Wind in einen Sturm. Wir mussten dann leider alles schnell zusammenpacken und in die Räume ziehen. Es war aber trotzdem eine wirklich tolle Erfahrung und muss in Deutschland nachgeholt werden. Aber mit einem ghanaischen Mückennetz, das rechteckig ist und nicht so bescheuert zeltmäßig ^^. Das werd ich mir deshalb noch besorgen ;-)
Es war einfach total geil nur unter einem Moskitonetz einzuschlafen und die Sterne zu beobachten.
Mitten in der Nacht wurde ich von einem kühlen Wind aufgeweckt. Ich habe mich voll gefreut, aber innerhalb von 5 Minuten entwickelte sich dieser Wind in einen Sturm. Wir mussten dann leider alles schnell zusammenpacken und in die Räume ziehen. Es war aber trotzdem eine wirklich tolle Erfahrung und muss in Deutschland nachgeholt werden. Aber mit einem ghanaischen Mückennetz, das rechteckig ist und nicht so bescheuert zeltmäßig ^^. Das werd ich mir deshalb noch besorgen ;-)
Auch die Rückfahrt nach Weichau mit diesem Gefährt wurde dann irgendwie ein kleines Abenteuer ;-) |
Nach
einer 5 stündigen Fahrt am nächsten Tag kamen wir in Techiman
an, was schon wieder fast im Süden liegt. Von dort aus starteten wir
einen kleinen Ausflug nach Tanoboase. Dort ist der Heilige Hain, der erste Siedlingspunkt der Akan (eine der gößten ghanaischen
Völkergruppen). Die Felsen konnten gut zur Verteidigung des Königs genutzt werden. Der Ort hat immer noch hohe spirituelle Bedeutung und wird jährlich während eines Festivals zum Leben erweckt.
Für mich ist es kaum vorstellbar, dass diese Felslandschaft einmal eine Wohnstätte war. Aber gut, ist auch schon einige hundert Jahre her ;-) |
Wir hatten mal wieder eine richtig schöne Aussicht. |
Nach
diesem Tag machten wir nur noch Zwischenhalt in Kumasi, wo wir uns
mit Stoffen eindeckten und besuchten einen ehemaligen Schüler sowie
einen ehemaligen Lehrer.
Danach
gings wieder „straight“ zurück in den Busch. ;-)
Puh,
jetzt wurde dieser Post doch noch länger als ich eigentlich wollte
:D
Abonnieren
Posts (Atom)